Grosses SPICK-Interview mit Armon Orlik

Kraftpaket im Sägemehl

Bild: © Lorenz Reifler

Wieso hast du dich für Schwingen als Sportart entschieden?
Weil es eine Kampfsportart ist die Tradition mit Athletik und Spektakel verbindet. Der Spass am Kampf eins gegen eins war bei mir schon immer vorhanden. Schon als ich jung war ging ich ins Judo und mass mich mit meinen älteren Brüdern.

Gab es noch eine andere Sportart, die du dir ebenfalls hättest vorstellen können?
Ja, Judo. Auch heute noch bin ich manchmal noch auf der Matte. Die Trainings im Judokeller nützen mir auch immer etwas fürs Schwingen.

Hat Schwingen in deiner Familie Tradition?
Ja, mein Vater und mein Bruder sind auch Schwinger. Mein Bruder Curdin ist im Berner Verband aktiv. Wir tauschen uns oft aus. Es ist immer wieder hilfreich, wenn man einen Bruder oder einen Vater hat, dem man vertraut, und man von ihren Tipps profitiert.

Wer ist dein grösstes Vorbild und wieso?
Im Schwingen ist mein grösstes Vorbild Jörg Abderhalden. Er prägte viele Jahre den Schwingsport. Ich selber konnte viel von ihm und seinem Schwingstil profitieren, denke ich.

Was fasziniert dich am Schwingen?
Es ist für mich die schönste Sportart die es gibt. Wenn man an ein Schwingfest kommt, fühlt man sich immer sehr wohl und wie an einem Volksfest. Der Sport allerdings ist geprägt von Dynamik, Kraft, Willen, Biss, Ausdauer und einer Prise Wettkampfglück. Es ist bei mir das Gesamte, das mich fasziniert. Vom kleinen Frühjahrsschwinget bis zum grossen Bergfest oder dem Eidgenössischen beinhaltet der Schwingfestkalender viele schöne Highlights.

Wieso bis du Sennenschwinger und nicht Turnerschwinger?
Ich bin Sennenschwinger, weil mein Vater auch Sennenschwinger gewesen ist.

Was ist der Unterschied für Dich vom Gefühl her?
Von früher her waren die Turnerschwinger immer auch Nationalturner. Sennen waren immer eher die Bauern. Heute ist dieser Unterschied aber nicht mehr so stark. Ich fühle mich als Sennenschwinger sehr wohl.

Wie würdest du einem SPICK-Fan, der sich fürs Schwingen interessiert, in einfachen Worten erklären, was Schwingen ist?
Schwingen ist eine Kontaktkampfsportart, bei der man zuerst Griff fasst an den Hosen des Gegners. Beide versuchen im Anschluss, den Gegner mit beiden Schulterblättern ins Sägemehl zu drücken. Dies versuchen sie in einem Ring aus Sägemehl unter freiem Himmel.

Was ist für dich das schwierigste am Schwingen?
Im Schwingen ist mein Ziel immer, meinen Gegner auf den Rücken zu legen. Und genau das ist auch die grösste Schwierigkeit in meinem Sport. Jeder Gegner ist anders gebaut und hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Bei jedem Gegner ist also ein neues Rezept erforderlich.

Was braucht es, um beim Schwingen zu den Besten zu gehören?
Ein Schwinger sollte gross sein. Er sollte stark und athletisch sein. Sein Körper sollte beweglich und seine Reflexe schnell sein. Er sollte eine gute Ausdauer haben und einen starken Kampfgeist.

Braucht man viel Kraft beim Schwingen oder ist vor allem eine gute Technik entscheidend?
Die Technik ist meiner Meinung nach entscheidend. Je variantenreicher ein Schwinger kämpft, umso unberechenbarer ist er und das macht einen Schwinger stark.

Was ist dein grösster Traum?
Mein grösster Traum ist Schwingerkönig zu werden.

Wie erklärst du dir, dass Schwingen derzeit recht populär ist, gerade auch bei der Bevölkerung aus der Stadt?
Ich denke, das Schwingen verbindet einerseits Tradition mit Moderne und Athletik mit Kraft. Unzählige Schwingfeste finden an wunderschönen Orten in der Schweiz statt und bieten den Zuschauern eine gewaltige Kulisse. Viele Leute nutzen einen solchen Sonntag auch als Familienausflug.

Wieso soll ein SPICK-Fan mit Schwingen anfangen?
Wenn er Freude an Bewegung hat und gerne kämpft. Im Schwingen lernt man seine Kräfte so einzusetzen, dass man seinen Gegner auf den Rücken legen kann. Im Schwingtraining lernt man seinen eigenen Körper und den des Gegners besser kennen und respektieren. Das Interesse am Schwingen steht meines Erachtens im Vordergrund. Dieses Interesse kann an einem Schwingfest geweckt werden

Was ist dein Lieblingsessen?
Pizza

Isst du was Spezielles vor einem Wettkampf?
Ich esse am Vorabend eines Wettkampfes immer Kartoffeln um meinen Energiespeicher zu füllen.

Was hörst du für Musik?
Ich höre vor allem was so im Radio läuft.

Hast du ein Lieblingsbuch?
Der letzte Harry Potter Band gefällt mir schon sehr.

Was ist dein Lieblingsfilm oder deine Lieblingsserie?
Habe ich keine. Ich schaue im Fernsehen am liebsten Sportereignisse. Besonders gerne schaue ich dabei Judoturniere und Radrennen.

Das magst du:
Ich mag es, an schönen Sommertagen draussen an einem See zu sein oder in den Bergen wandern zu gehen.

Das magst du gar nicht:
Im Stau stecken.

Kennst du den SPICK?
Nein.

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