Manuel Akanji: Stark am Ball

Das grosse SPICK-Interview

SPICK Fragen an Manuel Akanji: 

Wieso hast Du Dich für Fussball entschieden?
Ich sah als Kind meinem Vater zu, wie er in Wiesendangen Fussball spielte. Das gefiel mir sehr gut, das hat meine Lust auf Fussball geweckt. 

Hättest Du Dir auch eine andere Sportart vorstellen können?
Ich war anfänglich in drei Sportarten aktiv: Fussball, Tennis und Leichtathletik. Zuerst hörte ich mit der Leichtathletik auf, dann mit Tennis – und blieb beim Fussball, weil es mir am meisten Spass machte.

Du bist 22 Jahre alt hast schon eine Traumkarriere hingelegt: Angefangen beim FC Wiesendangen, dann FC Winterthur, FC Basel – und jetzt Borussia Dortmund… und bist zudem auch Verteidiger in der Nationalmannschaft. Hättest Du das jemals gedacht?
Geträumt habe ich davon, ja. Und umso mehr freue ich mich, dass dieser Traum wahr geworden ist. Und dass sich die viele und harte Arbeit gelohnt hat, die ich dafür investiert habe.

Was war der bisher schönster Moment in deiner bisherigen Fussballkarriere?
Es gab schon viele sehr schöne Momente und Erfolge. Das Double mit dem FC Basel, also Sieg in Meisterschaft und Cup. Dann die WM-Qualifikation mit der Schweizer Nati. Und ein ganz besonderer Moment für mich war auch der Heimsieg gegen Manchester United in der Champions League.

Was war der schwierigste Moment?
Mein Kreuzbandriss. Eine schwere Knieverletzung, bei der du weisst, dass du mindestens sechs, sieben Monate out bist und nach der Operation viele Therapien hast. Du musst enorm hart und diszipliniert sein, um wieder so weit zu kommen, dass du nach einer langen Zeit wieder ins Training mit dem Team einsteigen kannst.

Was ist dein grösster Traum?
Mit dem Schweizer Nationalteam an der WM in Russland spielen zu können. 

Was bedeutet es Dir, in der Schweizer Nati zu spielen?
Früher fragten mich Kollegen immer mal, für welche Nati ich denn einmal spielen wolle oder werde. Für Nigeria oder für die Schweiz? Ich wollte einfach parat sein für den Augenblick, in dem ein Aufgebot kommt, und die Chance packen. Und als das Aufgebot von Herrn Petkovic kam, musste ich nicht eine Sekunde lang überlegen. Es hat mich enorm gefreut. Und ich bin sehr stolz, dass ich für die Schweizer Nati spielen darf.

Dein Tipp: Wie weit kommt die Schweiz an der Fussball WM?
Wir kommen so weit, wie wir es verdienen.

Du giltst mit einer Transfersumme von über 20 Millionen Franken als zweit teuerste Ablöse, die je für einen Spieler aus der Super League bezahlt worden ist.. Was ist das für ein Gefühl?
Am Ende zählt nicht eine Transfersumme, sondern die Qualität der Leistung, die ein Spieler erbringt. Darüber mache ich mir Gedanken, nicht über einen Geldbetrag, den ich selber ja kaum beeinflussen kann.

Auf Dir lastet seit dem Transfer vermutlich auch ziemlich viel Druck… Spürst Du das und wie gehst Du damit um?
Das ist für mich kein Druck. Ich wollte das ja so. Es war mein Ziel und am Ende mein Wunsch, diesen Transfer von Basel nach Dortmund zu machen. Ich wollte diese neue Herausforderung, darum nehme ich sie als solche wahr und nicht als Druck.

Du bist in deinem Club Borussia Dortmund erfolgreich und kommst viel zum Einsatz – wie hast Du Dich in Deutschland eingelebt?
Sehr, sehr gut. Natürlich war ich froh, dass ich Roman Bürki schon kannte, aber die Jungs im Team haben mich sehr gut aufgenommen und mir den Einstieg sehr leicht gemacht. Ich habe mich vom ersten Tag an sehr wohl gefühlt bei diesem grossartigen Verein.

Was ist für Dich der grösste Unterschied im Vergleich zur Schweiz, auch beim Fussball?
Es gibt viele Unterschiede. Die grössten sind wohl in der Intensität der Spiele und in der Qualität der Spieler. Schon in den Trainings geht es sehr zur Sache, weil einfach viele starke Fussballer da sind, die sich für den nächsten Match aufdrängen wollen. Auch die Fankultur ist eine andere. Die Stadien sind fast immer voll, die Stimmung ist riesig. Man spürt einfach auch daran, dass Deutschland zehnmal grösser ist als die Schweiz.

Du bist für viele jungen Menschen ein Idol… Was rätst du SPICK-Lesern, die Dir nacheifern wollen?
Setz dir Ziele und alles daran, sie zu erreichen. Mein Lebensmotto lautet: Prove them wrong. Beweise, dass die anderen Unrecht haben. Das hat mich begleitet und mir geholfen, wenn es Leute gab, die an mir zweifelten oder meinten, ich würde es nicht schaffen.  

Was ist aus deiner Sicht wichtiger im Fussball: Fleiss oder Talent?
Es braucht beides. Ohne Talent macht niemand Fussballkarriere. Aber wer sich nur auf sein Talent verlassen will, macht auch keine. Es braucht das Talent und den Willen, jeden Tag hart zu arbeiten und noch besser zu werden.  

Was braucht es, um im Fussball ganz an die Spitze zu kommen?
Talent, Wille, Fleiss, harte Arbeit. Jeden Tag. Aber wirklich jeden! 

Kannst Du Dich auf dem Platz auch mal so richtig aufregen oder bist du eher der ruhige Typ?
Ja, klar. Ich ärgere mich über Fehler. Von mir, von Mitspielern, vom Schiedsrichter. Das im Augenblick so, in den Emotionen. Das ist normal im Sport. Aber wichtig ist, dass man sich davon nicht zu stark beeinflussen lässt. Ich musste auch lernen, dass ich solche Dinge wegstecke und mich sofort wieder auf mein Spiel konzentriere. Ich musste lernen, meinen Fokus nicht zu verlieren. 

Dein Vater ist Nigerianer, deine Mutter Schweizerin – wie haben dich die beiden verschiedenen Kulturen geprägt?
Da gibt es schon einige Klischees. Vom Vater das Spielerische, von der Mutter die Pünktlichkeit. Völlig doof. Das würde ja heissen, mein Vater sei unpünktlich oder meine Mutter nur diszipliniert. Ich will das gar nicht trennen. Ich habe von beiden Elternteilen sehr viel mitbekommen und bin ihnen enorm dankbar für alles, was sie mir gegeben haben. 

Was ist dein Lieblingsessen?
Cordon bleu mag ich sehr gern. Aber ich habe auch sonst vieles gern.  

Hattest Du als Kind ein Lieblingsbuch – welches?
Papa Moll 

Kennst Du den SPICK?
Meine Freundin kennt den SPICK schon lange. Jetzt kenne ich ihn auch.

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