Alexia Paganini

Grosses SPICK-Interview mit der Eisprinzessin

Bild: © Albert René Kolb

SPICK Fragen an Alexia Paganini

War es schon immer Dein Traum Eiskunstläuferin zu werden?
Meine Mutter hat mich und meine Brüder zur Eishalle gebracht, als wir noch ganz klein waren. Auf dem Eis haben wir immer Fangen zusammen gespielt. Später fingen meine Brüder an Hockey zu spielen, und es wurde mir zu gefährlich. Mir hatten die schönen Kleidchen von den Eiskunstläuferinnen so gefallen, und das Tanzen zur Musik fand ich auch schön. So hat mich meine Mutter für Eiskunstlaufen angemeldet. Ich habe nicht so viel darüber nachgedacht oder geträumt Eiskunstläuferin zu werden, Schlittschuhlaufen war immer Teil meines Lebens.

Wie oft trainierst du pro Woche?
Ich trainiere sechs Tage pro Woche, 4 Stunden auf dem Eis, und eine Stunde in der Turnhalle.

Wann war dir klar, dass du ganz viel Talent und Können hast, um es ganz nach oben zu schaffen?
Es ist ein sehr langer Weg, um eine Elite-Eiskunstläuferin zu werden. Ich habe sehr viele Tests machen müssen, viele Sprünge, Pirouetten, Choreographie gelernt. Als ich dann dreifache Sprünge gemeistert habe, habe ich angefangen von internationalen Wettkämpfen zu träumen.

Was braucht es, um mit der Weltspitze mitzuhalten?
Um mit der Weltspitze mitzuhalten, muss man verschiedene Eigenschaften haben. Man sollte natürlich vor allem eine grosse Leidenschaft für den Sport verspüren. Es braucht auch eine hohe Arbeitsmoral und Hingabe. Weiter ist es noch gut, wenn man Geduld hat, und ein diszipliniertes Leben führen kann. Wichtig ist auch eine gute Zusammenarbeit mit deinen Eltern und Trainern.

Du trainierst viel und bist oft auf der ganzen Welt unterwegs an internationalen Wettkämpfen: Wie bringst Du das mit der Schule unter einen Hut?
Mit der Schule haben wir uns gut organisiert. Ich bin acht Jahre lang auf die German International School New York gegangen, die Schule hat mich immer bei meinem Sport unterstützt. Später, als ich mehr reisen musste, haben meine Eltern und ich uns für eine private Online-Schule entschieden. Ich kann jetzt meine Schule überall mitbringen und kann jeden Tag Hausaufgaben machen, wo immer ich auch bin.

Das Besondere an deiner Situation ist, dass du in den USA wohnst. Du bist Schweizer-USA-Doppelbürgerin – wieso startest du für die Schweiz?
Ich bin Schweizer-USA Doppelbürgerin, weil beide Elternteile Schweizer sind und ich in den Vereinigten Staaten von Amerika geboren bin. Ich und meine Eltern fühlen uns sehr mit der Schweiz verbunden und haben immer davon geträumt, für die Schweiz zu starten.

Wie kommt das an bei Dir zu Hause in New York, dass du dich beim Eiskunstlaufen für dein zweites Heimatland, die Schweiz entschieden hast?
In meiner Eishalle „The Ice House“ in Hackensack, New Jersey, gibt es sehr viele internationale Eiskunstläufer aus der ganzen Welt. Wir trainieren alle zusammen und unterstützen einander. Sie haben sich alle sehr gefreut, dass ich für die Schweiz starte. Hackensack liegt 10 Minuten von New York, the „Big Apple“.

Und wie hat man dich in der Schweiz aufgenommen? Du startest hier für den Winterthurer SC (Schlittschuh-Club).
Die Winterthurer Schlittschuh-Club hat mich ganz herzlich aufgenommen. Sie sind sehr nett und im April werde ich an der „Kids on Ice“ Show teilnehmen. Ich freue mich schon jetzt!

Was ist Dein grösstes Ziel im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele?
Mein grösstes Ziel für die Olympischen Spiele ist, mein Kurzprogramm so gut wie möglich zu laufen, damit ich mich bestmöglichst für die Kür positionieren kann. Bitte drückt mir alle die Daumen!

Fühlst Du Dich vor allem als Amerikanerin oder auch noch ein bisschen als Schweizerin – und falls ja: Wie zeigt sich das?
Ich fühle mich als eine Doppelbürgerin. Ich bin Amerikanerin, aber ich bin sicher auch Schweizerin. Mein Talisman ist mein Steinbock von Graubünden, er begleitet mich überall hin. Bei uns zu Hause essen wir auch ziemlich viele Schweizer Gerichte.

Redet ihr bei dir zu Hause vor allem Englisch – oder welche Sprache redest du zu Hause?
Bei uns in der Familie reden wir Deutsch und Englisch, aber mein Vater spricht auch Italienisch, da er aus Brusio im Puschlav kommt.

Kannst du Schweizerdeutsch oder Schriftdeutsch?
Ich spreche besser Schriftdeutsch, weil ich an der Deutschen Schule war, aber meine Eltern sprechen beide auch „Schwizerdütsch“.

Hast du ein Schweizer Lieblingsgericht?
Ich mag die Schweizer Küche sehr gerne, meine Lieblingsgerichte sind Käsefondue und Raclette.

Warst du vor dem Entscheid, bei internationalen Wettbewerben für die Schweiz zu starten, auch schon dort?
Durch die Jahre war ich öfters in der Schweiz, um meine Familie zu besuchen. Wir haben Familie überall in der Schweiz. Ich bin auch in der Schweiz getauft worden.

Was gefällt Dir am besten in der Schweiz?
Am besten in der Schweiz gefallen mir unsere Berge und die Kühe mit den Glocken. Ich finde auch, wir Schweizer sind sehr nett und aufrecht zu einander, das ist leider nicht so selbstverständlich in anderen Teilen der Welt.

Kannst du dir vorstellen, hier zu leben?
Meine Eltern werden wahrscheinlich zurück in die Schweiz kommen, ich kann mir deshalb gut vorstellen, dass ich auch mal da leben werde.

Was ist der grösste Unterschied für dich zwischen der Schweiz und den USA?
Natürlich gibt es Unterschiede zwischen der Schweiz und der USA aber es sind zwei sehr schöne Länder mit vielen Freiheiten und Möglichkeiten. Ich bin sehr dankbar, dass ich Bürgerin von der Schweiz und den USA bin: Schlussendlich sind wir alle nur Menschen, die friedlich zusammenleben wollen.

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