Liebe Saskia!

Wenn Eltern sich trennen, kann es sich für Kinder schlimm anfühlen. Zurzeit erlebst du das in deiner Familie gerade selbst. Wir verstehen gut, dass dich das traurig macht. Anderen Kindern mit getrennten Eltern geht es ähnlich. Für deinen Vater und deine Mutter ist es eine schwierige Zeit. Vieles muss überdacht und neu organisiert werden. Daher sind deine Eltern oft nicht gut gelaunt, vielleicht enttäuscht und auch gestresst. Möglicherweise ist deine Mutter mit so vielen Dingen beschäftigt und hat ein bisschen vergessen, dass es da noch eine 13-jährige Tochter gibt, die unter der Familiensituation leidet.

Wie wäre es, wenn du ihr in einem ruhigen Moment ihren Lieblingstee kochst und ihr erklärst, dass es dich traurig macht? Dabei kannst du sie fragen, ob es möglich wäre, eine gewisse Zeit bei deinem Vater zu wohnen und danach wieder bei ihr. Es gibt Kinder, die wohnen eine halbe Woche beim Vater und die restlichen Wochentage bei der Mutter. Vielleicht findest du gemeinsam mit deinen Eltern eine Lösung.

Beide Eltern können weiterhin für dich da sein, einfach mit dem Unterschied, dass ihr nicht mehr unter einem Dach wohnt. Wahrscheinlich kennst du andere Kinder, deren Eltern sich getrennt haben. Frag nach, was ihnen in dieser Zeit geholfen hat. Sprich mit ihnen und probiere aus, was für dich passt.

Über etwas zu reden, das traurig macht, erleichtert. Wer könnte für dich eine Vertrauensperson sein? Deine Grosseltern, deine Gotte, dein Götti, deine Cousinen? Gerne kannst du auch immer bei uns anrufen. Alles Gute!

Liebe Grüsse, dein 147