Lieber Moritz!

Oje, deine Schwester hatte einen Unfall! Wir hoffen, dass es ihr inzwischen etwas besser geht. Verständlicherweise kann es dich mit der Zeit etwas nerven, wenn sich alles um deine Schwester dreht. Weil Eltern das Beste für ihre Kinder möchten, ist es normal, dass deine Schwester und ihre Gesundheit momentan im Vordergrund stehen.

Es ist auch normal, dass du dich deswegen benachteiligt fühlst. Wie wäre es, wenn du dir vorstellst, dass du in einer ähnlichen Situation wie deine Schwester wärst? Vielleicht wärst du dann ebenfalls froh um eine Sonderbehandlung – weil du Schmerzen hättest, es dir langweilig wäre, oder du befürchtest, nicht mehr gesund zu werden.

Es gibt Momente im Leben, die man nicht verändern kann. Wahrscheinlich erlebst du momentan genau einen solchen Moment. Für deine Familie ist wichtig, dass sich deine Schwester möglichst schnell besser fühlt. Wir möchten dich ermutigen, diese Zeit so gut als möglich durchzustehen. Versuche deiner Schwester zu helfen und deine Eltern zu unterstützen.

Gleichzeitig schlagen wir dir vor, deine Gefühle nicht einfach hinunterzuschlucken. Besprich in einem friedlichen Moment mit deinen Eltern, ob es möglich ist, dass du auch Zeit mit ihnen verbringen kannst.  Überlege dir, was du gerne mit deinem Vater oder deiner Mutter tun möchtest. Gibt es sonst noch Verwandte, denen du erzählen kannst, wie dir zumute ist? Gespräche wirken oft erleichternd. Wir wünschen dir viel Mut und gute Ideen!

Liebe Grüsse, dein 147