Roman von Schulthess

Der Kletterer im grossen SPICK-Interview

Roman von Schulthess

Was waren bisher deine grössten Erfolge?
Zwei meiner bisher grössten Erfolge sind sicherlich die Erstbegehung eines 5400 Meter hohen Gipfels in China und die Eigernordwand in siebeneinhalb Stunden im Winter.

Wieso hast du gerade Bergsteigen und Klettern gewählt und nicht z.B. Fussball?
Es ist für mich wichtig, die Freiheit in der Natur zu fühlen und mich mit dem Berg oder der Route auseinander zu setzen, ohne auf elf andere Spieler und ein Stadium angewiesen zu sein.

Was fasziniert dich daran?
Das Bergsteigen ist nicht nur sehr vielfältig, sondern gibt mir auch viel zurück. Oft komme ich nach einer Bergtour zwar körperlich ausgelaugt zurück, aber mit extrem vielen aufbauenden Erinnerungen und viel neuer Energie für den Alltag und neue Projekte.

Du gehörst zu den besten Nachwuchskletterern des Schweizer Alpenklubs. Was braucht es, damit man ein richtig guter Bergsteiger/Kletterer wird?
Ich glaube etwas vom wichtigsten ist es, dass die wirklich ehrliche Antriebskraft stets die Freude daran ist und nicht krampfhaft den Erfolg erzwingen.

Wie sieht dein Training aus?
Sehr verschieden… im Winter bin ich oft mit den Tourenskis unterwegs um möglichst viele Höhenmeter zu sammeln und im Sommer probiere ich so oft wie möglich an den Felsen in meiner Region Klettermeter zu sammeln.

Bist du absolut schwindelfrei – oder gab es auch schon Momente, wo dir mulmig zu Mute war oder du sogar einen Moment lang Angst hattest beim Klettern auf einen hohen Gipfel?
Als ich mit dem Klettern anfing, hatte ich grosse Höhenangst, aber das ist etwas, was man wegtrainieren kann, wenn man sich ganz bewusst mit dieser Angst auseinandersetzt!

Was bedeutet es für dich, in den Bergen zu sein?
Pures Leben! Ich fühle mich selten so lebendig und erfüllt, wie wenn ich ein Erlebnis in den Bergen habe.

Bist du auch schon an deine Grenze gekommen bei einer Bergtour?
Ja, ich denke es ist sehr wichtig, immer wieder an seine eigenen Grenzen zu kommen, um zu sehen ob sie wirklich dort sind, wo man sie glaubt zu wissen und um weiter zu kommen.

Wie motivierst du dich dann, dass du nicht umkehrst, sondern weiterkletterst?
Wenn man mit Freude gestartet ist, ist es sicherlich einfacher dran zu bleiben aber zugegeben, es braucht oft schon viel Durchhaltewillen und auch die Fähigkeit, das Positive zusehen.

Hast du einen Glücksbringer?
Nein, eigentlich nicht.

Was ist das wichtigste, worauf man beim Klettern achten muss?
Ich glaube genau das ist es, was mich am Klettern fasziniert, es braucht eben nicht nur etwas, sondern „alles“ (Technik, Psyche, Kraft, Koordination…) muss zusammen spielen, damit man weiterkommt.

Was machst du sonst noch gerne ausser Klettern?
Lesen, Reisen und Velo fahren…

Möchtest du dein Hobby zum Beruf machen? Also Profi-Kletterer oder Bergführer werden?
Als Bergführer zu arbeiten kann ich mir sehr gut vorstellen. Als Profi-Kletterer wäre mir der Druck zu gross und die Gefahr, die Freude deswegen daran zu verlieren, zu gross.

Was ist deine Lieblingsmusik?
Im Moment höre ich gerade sehr gerne Johnny Cash und Xavier Rudd.

Was ist dein Lieblingsfilm?
Spiel mir das Lied vom Tod

Kennst du den SPICK?
Ja klar, hatten wir früher auch abonniert!

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