Mit Medienkompetenz ins Internet

Für die Jugendlichen ist heute eine Welt ohne Internet kaum noch denkbar. Wer dabei sein, dazugehören will, muss vernetzt sein. Doch hier lauern auch Gefahren. Der Verein „Zischtig“ informiert an Elternabenden über Angebote und Gefahren im Internet.

Bild: © Shutterstock

„Einfach ein Verbot aussprechen bringt gar nichts“, erklärt Jugendarbeiter Daniel Bünter, Beauftragter vom Verein „Zischtig“, der sich die Aufklärung der Eltern über die Internetnutzung bei Jugendlichen zur Aufgabe gemacht hat. So sei heute Facebook fast ein Muss, um noch am sozialen Leben teilnehmen zu können, erklärte er weiter. Claudia Rieben, die selbst Mutter und Primarlehrerin ist, verdeutlichte mit Nachdruck: „Man kommt heute weder als Jugendarbeiter noch als Eltern drum herum, sich damit auseinanderzusetzen.“ Daher sei Medienkompetenz gefragt. Denn Cybermobbing, Übergriffe im Chat und Pornographie im Internet betreffen alle und die Neugier und der Lebenshunger der Jugendlichen treibt diese an, alle Möglichkeiten von Internet und Handy zu erproben. „Kinder werden immer früher über das Internet angesprochen und steigen immer früher in die neuen Medien ein“, so Bünter. Dies heisse aber nicht, dass sie fit im Umgang mit diesen Informationen und Möglichkeiten sind, mahnte er an. „Hier sind Sie als Eltern gefragt, denn Sie haben ein besseres Bewusstsein dafür, was gute und was weniger gute Inhalte sind.

Facebook und Co

So beispielsweise in Chatforen oder sozialen Netzwerken. „Wichtig ist hier, wie gut die eigene Privatsphäre geschützt werden kann“, erläuterte Bünter und regt an, dass Eltern die entsprechenden Einstellungen einmal gemeinsam mit ihren Kindern durchgehen sollten. Auch bei Chats müsse vermittelt werden, dass vor allem die Angebote genutzt werden sollten, in denen man nicht mit anonymen Personen, sondern nur mit solchen kommunizieren kann, die einem persönlich bekannt sind.
Ebenso im Bereich Spiele sei Vorsicht geboten. Hier seien es aber häufig die Eltern selbst, die unbedacht die Altersfreigaben ignorierten und die so genannten „Ego-Shooter“ verschenkten. Pop-up-Werbung mit pornografischen Inhalten und die relativ unkomplizierte Zugänglichkeit entsprechender Bilder und Videos stellen eine weitere Gefahrenquelle im Cyberspace dar. „Oberstufenschüler und Schülerinnen besuchen heute bereits regelmässig Porno-Seiten im Internet“, lässt Bünter wissen. „Umso wichtiger ist es, mit den Jugendlichen zu reden, sie aufzuklären und ihnen Hilfestellung im Umgang mit dem Internet zu geben“, so Rieben.

Gemeinsam lernen

Praktisch bedeutet dies, dass sich Eltern zunächst selbst schlau machen und Erfahrungen im Cyberspace sammeln sollten. Gleichzeitig sollten sie im Gespräch mit den Kids bleiben und dieses frühzeitig aufnehmen, sie informieren, sich Wissen von den Jugendlichen selbst holen und vor allem auch Alternativen aufzeigen. Schritt für Schritt können Eltern und Kinder so gemeinsam einen kompetenten Umgang mit den neuen Medien erarbeiten. Medienerziehung könne dabei durchaus allen Spass machen und sei nicht zuletzt eine Notwendigkeit.

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