SPICK Blog 007: Spielerisch stressfrei!

«Aufräumen? Mach ich nicht! Will ich nicht! Ist mir doch egal!» Was also machen, wenn dein Kind in den totalen Widerstand geht? Mit einem freundlichen «Bitte» ist dann nicht mehr viel zu erreichen. Und eine Drohung kommt als Erziehungsmassnahme eh nicht in Frage. Bleiben drei vielversprechende Möglichkeiten: Verstärkt Nähe geben. Die Aufmerksamkeit deines Kindes durch eine Geschichte in eine andere Richtung bringen. Oder die vor ihr/ihm liegende Aufgabe in ein Spiel verwandeln.

Bild: © Studio Romantic/shutterstock.com

Hallo und willkommen beim SPICK Blog! Ich bin sicher, auch du erlebst immer wieder Situationen, in denen dein Kind einfach nicht das machen möchte, was du gerade gern von ihr/ihm hättest. Das ist ganz normal – kann dich als Elternteil aber schnell überfordern. Dein Kind ist, wie du auch, ein Mensch mit einer eigenen Persönlichkeit und ganz individuellen Bedürfnissen. Das ist toll und herausfordernd zugleich. Insbesondere, wenn sich dein Kind oft noch gar nicht bewusst ist, was das eigene Bedürfnis gerade ist. Vielleicht braucht sie/er einfach ein wenig Ruhe und Zeit für sich. Es könnte aber auch genau andersrum sein und dein Kind braucht Nähe, Verbindung und sucht Aufmerksamkeit. Die mit Abstand beste Methode ist Nähe zu geben. Da sein. In den Arm nehmen. Zuhören und Verständnis zeigen. Was aber tun, wenn dein Kind in den totalen Widerstand geht, keine Nähe, kein Gespräch, keine Ratschläge oder Hilfe annimmt? Da kann man schnell an Grenzen der eigenen Geduld stossen. Insbesondere, wenn sich das Kind mehr und mehr in den Widerstand reinsteigert, dich anschreit und/oder die Tür des Kinderzimmers so laut zuknallt, dass du Sorge um das Kind und die Stabilität des Hauses haben musst.

Manchmal ist es Zeit, das ernste Gesicht abzulegen und die Welt in ein Spiel zu verwandeln!

Walt Disney hat den spielerischen Ansatz bereits in den 60er Jahren in die Familienfilme «Polyanna» und «Mary Poppins» eingebaut. Bei Polyanna war es das «Glad Game», bei dem das kleine Mädchen in allen Lebensalgen und Situationen etwas zu finden suchte, wofür sie dankbar und froh sein kann. Mary Poppins spielte mit den beiden Kindern der Banks Familie das magische Aufräumspiel. Kinder lieben Spiele. Egal ob es ein Wettbewerb oder ein Geduldsspiel ist. Du kennst dein Kind am besten und weisst, was sie/ihn am meisten anspricht und ihrer/seiner Persönlichkeit entspricht. Als meine Kinder klein waren liebten sie es, noch schnell etwas zu holen, was sie vergessen hatten. Ich musste nur anfangen laut zu zählen und schon rannten sie los und waren für sich ein einem Wettbewerb gegen die Zeit. Meine Tochter liebt es, in ihrem Chaos-Zimmer die vielen Gegenstände auf dem Fussboden nach Farben zu sortieren, bevor sie dann (nach einer gefühlten Ewigkeit) anfängt, alles tatsächlich in die jeweiligen Schubladen und Schränke zu einräumen. Egal ob Zimmeraufräumen, Familienspaziergang oder eine ungeübt lange Autofahrt: Es lassen sich alle Herausforderung auch spielerisch angehen!

Ein paar Tipps, die Welt in ein Spiel zu verwandeln:

  • Kinder für einen Spaziergang im Kreise der Familie zu motivieren ist nicht immer leicht. Wenn sie aber auf dem Weg Aufgaben zu erfüllen haben, gibt ihnen der Spaziergang einen anderen Sinn. Du kannst aus dem Weg einen Parcours mit Hindernissen und Übungen machen, oder alle müssen nach vorab bestimmten Gegenständen, Tieren und Pflanzen Ausschau halten (Natur Bingo).
  • Du kannst aus allem ein Spiel machen, indem du Schwierigkeitsgrade und kleine Herausforderungen einbaust. Aufräumen nur mit der linken Hand. Nach jedem Einsortieren eines Gegenstandes, der vorher auf dem Boden lag, eine Liegestütze machen. Und und und…
  • Falls der spielerische Ansatz ein situativer Strategiewechsel von einer ernsten Ansprache auf ein spassorientiertes Miteinander ist, gib deinem Kind und dir eine kleine Pause, um emotional von der angespannten Situation wegzukommen. Mach dich innerlich locker, um mit Freude und Überzeugung ins Spielerische zu wechseln.
  • Vielleicht hat man nicht immer die emotionale Kraft, sich selber aus der angespannten Situation rauszuholen und locker zu sein. Dann kann es helfen, wenn die Partnerin, der Partner oder eine andere Bezugsperson des Kindes den Schritt ind Spielerische übernimmt.
  • Wir haben in unserem Leben mehrere Rollen, die wir spielen oder ausfüllen dürfen. Für unsere Eltern sind wir noch immer die Kinder, für unsere Kinder sind wir die Eltern, für die Arbeitgeber sind wir die Angestellten und so weiter. Wenn ihr mit den Kindern in den Spielmodus geht, könnt ihr euch dort ganz und gar reinbegeben. Streift alle anderen Rollen für die gemeinsame Zeit ab und seit voll für eure Kinder da. Umso leichter fällt ihnen in dem Moment das Aufräumen, Waschen oder auch der Spaziergang.

Herzlichst,

Esther und Alex Volz

 

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Über die Autoren

Esther und Alexander Volz setzen ihren beruflichen Fokus auf Kinder, Jugendliche und Familien. Während Esther als Lerntherapeutin im direkten Austausch mit ihren Klient*innen ist, adressiert Alexander als Chefredaktor vom MiniSPICK und Jugendbuchautor eine breitere Leserschaft. Das Paar lebt mit ihren beiden gemeinsamen Kindern (10 und 12-jährig) am Thunersee.

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