Hallo und willkommen beim SPICK Blog! Ich habe jedes meiner Kinder sicherlich schon unzählige Male gefragt, wie es ihr/ihm geht. Die Frage war stets aufrichtig und interessiert gemeint. Die Antwort war allerdings nicht immer ehrlich. Wie denn auch? Sie sehen ja bei mir, dass ich auf eine Frage nach meinem Befinden meist viel zu schnell «mir geht’s gut!» antworte. Die Grundlage für ein gutes Einfühlungsvermögen wird in der Kindheit gelegt. Eine vertrauensvolle, wertschätzende und enge Bindung zu Mutter und Vater führt zu einfühlsameren Kindern. Insbesondere dann, wenn die Eltern Einfühlung auch gegenüber anderen vorleben. Wir sind das Rollenmodell, an dem unsere Kinder sich orientieren und von dem sie eigenes Verhalten lernen.
Hier ein paar Tipps rund für mehr Einfühlung:
- Mache auf Gefühle aufmerksam. Auf die eigenen, wie auch auf die deines Kindes. Das kannst du ganz einfach in Frageform machen: «Kann es sein, dass du jetzt gerade sehr enttäuscht bist über das Verhalten deines Freundes?» «Macht dich das traurig?» – Je besser ein Kind die eigenen Gefühle unterscheiden kann, desto leichter fällt es ihr/ihm die Gefühle anderer Menschen richtig zu deuten und auch angemessen darauf zu reagieren.
- Bring deinem Kind Empathie entgegen. Wenn sie/er sich verletzt hat, ist es einfach, Empathie zu zeigen. Aber wie reagierst du, wenn dein Kind wütend? Am besten bleibst du selbst ruhig, benennst das Gefühl und drückst dann Mitgefühl aus. Zum Beispiel: «Es tut mir leid, dass du jetzt so verärgert bist. Das muss schwierig für dich sein.»
- «Erzähl mir mehr». Dieser Satz ist in der Begleitung deines Kindes Gold wert. Du zeigst damit Interesse und erfährst noch mehr über die Gefühlswelt deines Kindes. Ausserdem erfährt dein Kind so auch mehr über sich selbst.
- Nutze Alltagssituationen, um auf die Gefühle anderer Menschen aufmerksam zu machen. z.B. beim Einkaufen: «Wie denkst du hat sich der Mann gerade gefühlt, als er unfreundlich reagiert hat?» Oder stelle bei Filmegucken Fragen zu möglichen Gefühlen der Personen.
- Sei ein Vorbild, indem du dir selbst Einfühlung entgegenbringst. Deine Schwächen sind ok und gehören zum Leben. Du kannst viel daraus lernen. Versuche dann unangenehmen Gefühlen liebevoll zu begegnen und dich zu fragen: was brauche ich jetzt gerade?
Herzlichst,
Esther und Alex Volz