WhatsApp & Co.: Messenger zusammen prüfen und einstellen

WhatsApp hat zwar ab sofort die End-zu-End-Verschlüsselung eingeführt, dennoch gilt weiterhin zu beachten, wem man was online mitteilt. Die neue Technik ist für Eltern ein guter Anlass, über den Umgang mit persönlichen Daten in Messengern zu sprechen.

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Unter Ende-zu-Ende-Verschlüsselung versteht man die Verschlüsselung übertragener Daten über alle Übertragungsstationen hinweg. Die Daten werden auf Senderseite ver- und erst beim Empfänger wieder entschlüsselt. Die Funktion ist mit der neuesten Version der App automatisch aktiviert. Dies erfordert jedoch auch, dass alle Chat-Teilnehmer diese nutzen. „Eltern können den Anlass gut nutzen, um mit ihrem Kind zu besprechen, wie sensibel persönliche Daten gerade in der mobilen Kommunikation sind und gemeinsam zu überlegen, wie man seine Privatsphäre schützt“ meint SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer.

5 Messenger-Tipps für Eltern

1. App vor Installation prüfen

„Gerade bei Smartphone-Einsteigern ist das Installieren von Apps Elternsache“ so Langer. Eltern können dafür auch den Zugang zum App-Shop einschränken und mit einem Passwort sichern. Vor der Installation sollten sich Eltern informieren, was bei den Apps zu beachten ist. Orientierung bieten Tests oder Nutzerkommentare. Wichtig ist auch auf die Zugriffsrechte zu achten. Diese werden direkt vor dem Download im App-Shop angezeigt. So erfordert WhatsApp bei der Installation umfassende Nutzerrechte, vor allem den Zugriff auf alle Kontakte des Telefonbuchs und weiss weiterhin, wer wann mit wem kommuniziert.

2. Chat-Regeln vereinbaren

Chat-Apps sind nicht moderiert, Kinder daher kaum vor Werbung, Gewalt, Mobbing oder Pornografie geschützt. Wichtig ist, dass Eltern mit ihrem Kind Chat-Regeln festlegen, um Risiken zu mindern. So gelte es respektvoll zu sein, Persönliches zu schützen, keine unpassenden Inhalte zu verbreiten, misstrauisch bei fremden Kontakten zu sein, unangenehme Dialoge sofort zu beenden sowie Störer zu blockieren. Kinder sollten sich Eltern mitteilen, wenn sie auf Störer oder unpassende Inhalte stossen. Eltern können sich dann je nach Schwere weitere Schritte überlegen, Screenshots als Beweise machen und dies bei externen Stellen wie jugendschutz.net, internet-beschwerdestelle.de, dem Zentrum für Kinderschutz im Netz (i-kiz.de) oder auch der Polizei zu melden.

3. Einstellungen prüfen

Nach dem Download sind alle möglichen Einstellungen zu prüfen. Statusanzeige und Profilbild sind etwa bei WhatsApp so auszuwählen, dass sie wenig über die eigene Person verraten, und nur den „Kontakten“ angezeigt werden. Bei der Anzeige, wann man zuletzt online war, ist besser „niemand“ anzuwählen, um keine Rückschlüsse auf das Nutzungsverhalten zuzulassen. Zudem ist die Weitergabe des Standorts über die Sicherheitseinstellungen am Gerät auszustellen.

4. Daten schützen

Auch mit verschlüsselten Nachrichten gilt es weiter aufzupassen, wem man was mitteilt. Nachrichten können leicht weitergeleitet oder veröffentlicht werden und in Hände Dritter gelangen. Auch bei scheinbar bekannten Chatpartnern weiss man nie, ob es sich um diese Person handelt oder ob noch jemand mitliest und Informationen weitergibt, z.B. über einen Screenshot des Chats. Gerade die Handynummer nur an Leute geben, die man kennt und denen man vertraut.

5. Nutzungszeiten vereinbaren

Am besten vermitteln Eltern ihrem Kind, dass es nicht ständig erreichbar sein und auf jede Nachricht sofort antworten muss. Nachrichtensignale dafür lieber lautlos stellen. Gerade beim Essen oder bei den Hausaufgaben hilft eine Handypause. Ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen ist das Handy daher am besten ganz aus der Hand zu legen, da das gleissende Licht der Bildschirme das Hormon Melatonin unterdrücken kann, das die Schlaf- und Wachphasen regelt.

Das Tech-Portal heise.de hat die Verschlüsselung von WhatsApp getestet und für gut befunden. Hier geht’s zum Testbericht.

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