SPICK Blog 003: Spielend gelernt!

Kinder entdecken die Welt durchs Spielen. Dabei tun sie vielleicht nicht immer, was man ihnen sagt, aber sie hören zu, sie beobachten und sie imitieren und üben das Gesehene beim Spielen. Sie schlüpfen spielerisch in unterschiedliche Rollen. Das war weder bei dir, mir oder unseren Eltern und Grosseltern anders. Was wir als Kinder spielerisch gelernt haben, wenden wir noch immer im täglichen Leben an: Wir «spielen» unsere unterschiedlichen Rollen als Vater, Mutter, Partner*in, Arbeitnehmer*in und vielleicht auch als Mitglied in irgendwelchen Vereinen.

Bild: © Leszek Glasner/shutterstock.com

Hallo und willkommen beim SPICK Blog! Vielleicht hast du ja heute aus deiner Sicht schon genug vom realen «Spiel des Lebens» erlebt und keine Lust mehr auf irgendwelche Brett- oder Gesellschaftsspiele. Das könnte ich gut verstehen. Es kostet manchmal viel Energie, sich am Abend noch einmal aufzuraffen, um mit den Kindern noch zwei, drei Runden vor dem Schlafengehen zu spielen. Zumindest geht es mir so. Ausserdem haben nicht alle gleichviel Freude an Spielen. Aber die gute Nachricht ist, dass es mittlerweile so viele verschiedene Spiele gibt, dass eigentlich für jede und jeden etwas dabei sein müsste. Und Zeit, die wir beim Spielen mit den Kindern verbringen, ist gut investierte Zeit!

Aktuell spielen wir als Familie recht viel «Dixit». Ein Spiel, bei dem es darum geht mit einer von sechs surreal und fantasievoll gestalteten Karten in der Hand einen Begriff zu treffen, den ein Erzähler aufgrund einer seiner sechs Karten vorgibt. Auch der Erzähler muss diejenige seiner Karten offenlegen, die er mit dem Wort meinte. Wer auf die Karte des Erzählers tippt, bekommt Punkte und kann seine/ihre Figur auf dem Spielbrett entsprechend bewegen. Was mir an dem Spiel so gefällt, ist die Herausforderung, sich in den Erzähler reindenken zu müssen. Was würde er unter dem gewählten Begriff verstehen? Bei Dixit geht es um Empathie. Sich in die anderen Spieler*innen reinzudenken. Gerade als Familie und insbesondere im Eltern-Kind-Verhältnis ist das eine wichtige Übung. Die eigentliche Fragestellung lautet: Wie sehen und erleben meine Kinder die Welt?

Beim gemeinsamen Spielen lernen und trainieren Kinder (und auch Erwachsene) aber weit mehr. Sie lernen Geduld und sich an Regeln halten. Sie trainieren ihre Konzentrationsfähigkeit, logisches Denken und taktisches Vorgehen. Sie üben den Umgang mit Frust und schauen dabei ganz genau auf ihre Eltern, wie sie damit umgehen. Es ist also eine super Gelegenheit, zu zeigen, dass eine Niederlage nicht das Ende der Welt ist. Bei einem gemeinsamen Spiel geht es vor allem um die Zeit, die man miteinander haben kann. Es geht um Freude, Spass, den ehrlichen Austausch und ein liebevolles und wohlwollendes Miteinander – und nicht um Sieg oder Niederlage. Diese Grundhaltung beim gemeinsamen Spiel beeinflusst die Sicht des Kindes auf das Miteinander in der Gesellschaft.

Und noch etwas: Der Selbstwert der Kinder hängt nicht davon ab, ob sie beim Spielen gewinnen oder verlieren, sondern von unserer gezeigten Liebe, Freude und Wertschätzung. Und indem wir zeigen, dass wir ihre Gedanken, Sorgen und Freuden sehr ernst nehmen.

Noch ein paar Tipps fürs gemeinsame Spielen:

  • Sei bei der Sache. Zeig den Kindern, dass du nicht nur physisch anwesend bist, sondern ihnen und dem gemeinsamen Spiel deine volle Aufmerksamkeit gehören.
  • Und wenn du so aufmerksam bist, dass dir denkbare Mogelversuche der Kinder auffallen, dann geh damit spielerisch um. Ein leises «Erwischt!» begleitet von einem kleinen Lachen hilft. Sie wissen selber, dass das nicht in Ordnung war.
  • Zeig, dass du Freude an der gemeinsamen Aktivität hast. Egal ob du verlierst oder gewinnst.
  • Und zeig bei einem Sieg, dass du auch an die Gefühle der «Verlierer» denkst. Muntere sie auf. Aber auf Augenhöhe und nicht von oben herab!

Herzlichst,

Esther und Alex Volz

 

Über die Autoren

Esther und Alexander Volz setzen ihren beruflichen Fokus auf Kinder, Jugendliche und Familien. Während Esther als Lerntherapeutin im direkten Austausch mit ihren Klient*innen ist, adressiert Alexander als Chefredaktor vom MiniSPICK und Jugendbuchautor eine breitere Leserschaft. Das Paar lebt mit ihren beiden gemeinsamen Kindern (10 und 12-jährig) am Thunersee.

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